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Neujahrsempfang - Zukunftsthemen im Fokus

Am 7. Februar 2024 luden die Mendiger Grünen zum Neujahrsempfang in die Laacher-See-Halle ein. Neben Vertretern der Kommunalpolitik waren die Bundestagskandidaten Verena Örenbas und Julian Joswig anwesend, die mit ihren Beiträgen wichtige Impulse für die politische Diskussion setzten.
Julian Joswig eröffnete den Abend mit seinem Vortrag zu den Erfolgen der Grünen auf Bundesebene, darunter die Unabhängigkeit vom russischen Gas, den Ausbau der erneuerbaren Energien, den Abbau von Bürokratie, die Planungsbeschleunigung zur Verbesserung der Infrastruktur sowie die Förderung von Innovationen. Trotz Herausforderungen in der Regierungskoalition sei es gelungen, nachhaltige Projekte zu initiieren und Mittel für klimafreundliche Innovationen bereitzustellen. Grüne Ziele der Wirtschaftspolitik seien die Dekarbonisierung der Wirtschaft, die digitale Transformation, die Fachkräftezuwanderung sowie der Ausbau von Bildung und Qualifikation.

Im Anschluss stellten die Mendiger Grünen die lokalen Themen Energie, Verkehr, Umwelt und die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene in den Fokus. Zunächst kommentierte Olaf Kaul die Bundestagsdebatte über das "Zustrombegrenzungsgesetz" und zeigte sich besorgt über den Inhalt sowie die Art und Weise, wie die Fraktionen die Debatte führten. Auf die Kommunalpolitik übertragen, forderte er mehr Transparenz, Mut und Offenheit, um Politikverdrossenheit und dem wachsenden Einfluss der AfD entgegenzuwirken.

Der Ortsverband hat den Bürgermeistern ein Gesprächsangebot unterbreitet, um gemeinsam bessere Rahmenbedingungen für ein kooperatives Miteinander zu schaffen. Fraktionsvorsitzender Edgar Girolstein griff das Thema Zusammenarbeit unter der CDU-Mehrheit auf und sprach sich für eine intensivere Kooperation in Ausschüssen und Arbeitsgruppen aus. In diesem Zusammenhang appellierte er an Stadtbürgermeister Achim Grün, die anstehenden Aufgaben gemeinsam und im konstruktiven Dialog anzugehen.


Der Abend wurde mit Einblicken in Themen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, Wiederanpflanzung gefällter Bäume und den Erhalt der Obermendiger Linde fortgesetzt. Entlang der Autobahn A61 gibt es bereits vorgeprüfte Flächen für Photovoltaik und Windkraft. Diese Maßnahmen würden nicht nur die Energiewende in der Region vorantreiben, sondern auch Einnahmen für beteiligte Bürger und die Stadtkasse generieren. Auf den Dächern städtischer Gebäude schlummert ein ungenutztes Photovoltaik-Potenzial von 400 kWp. Im Freibad wird bereits eine 30-kWp-PV-Anlage als Schattenspender für das Kinderbecken geplant. Zudem sollen sparsamere Pumpen eingebaut werden. Allerdings reicht diese Anlage nicht aus, um den prognostizierten Energiebedarf von jährlich ca. 80.000 kWh zu decken. Die Grünen schlagen daher vor, die alte Solarabsorberanlage sowie die ineffizienten Durchlauferhitzer durch eine Wärmepumpe zu ersetzen.

Nach der Fällung von 83 Stadtbäumen, die aufgrund von Schäden nicht erhalten werden konnten, konnten die Grünen erreichen, dass 40.000 € im Haushalt für die Wiederanpflanzung bereitgestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Erhalt der Obermendiger Linde, deren Schicksal am 19. Februar 2025 um 9:00 Uhr im Kreisrechtsausschuss der Kreisverwaltung Koblenz verhandelt wird. Rainer Reutelsterz rief die Anwesenden dazu auf, sich weiterhin für den Erhalt des Baumes einzusetzen und den Protest aufrechtzuerhalten.

Jan Geisen stellte das bestehende Radwegekonzept von Kreis und Stadt vor. Trotz vieler geplanter Einzelmaßnahmen fehle es weiterhin an einer durchgängigen, fahrradtauglichen Verbindung zwischen den Ortsteilen. Er schlug vor, eine Fahrradstraße mit "Kfz-erlaubt"-Regelung als Parallelachse zwischen Dammstraße und Schulstraße zu schaffen, um eine langfristige, umwelt- und anwohnerverträgliche Entlastung der stark befahrenen Bahn- und Pellenzstraße zu erreichen. Andere Städte haben mit diesem Konzept bereits positive Erfahrungen gemacht.

Anschließend wurde die problematische Situation von Laachgraben und Dörpelbach thematisiert. Seit dem Bau der Autobahn A61 sind beide Bäche nicht mehr durchgängig miteinander verbunden, was zusammen mit unregelmäßigem Zufluss aus dem Laacher See zu saisonalem Fischsterben führt. Eine Wiederverbindung könnte nicht nur die ökologische Situation verbessern, sondern auch einen wichtigen Schutz bei Starkregenereignissen bieten. Die Grünen zeigten sich erfreut über ein Gesprächsergebnis mit VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, der einen Runden Tisch aller beteiligten Parteien der verschiedenen Kommunen und Organisationen ins Leben rufen möchte.

Am Ende des Vortragsteils der Mendiger Grünen stellte Edgar Girolstein das Konzept eines Waldkindergartens vor. Dieses Modell sei nicht nur günstiger und schneller als ein klassischer Neubau zu realisieren, sondern biete auch pädagogische Vorteile für die Kinder. Beispiele wie der Waldkindergarten Kruft könnten als Anregung und Blaupause für eine Mendiger Umsetzung dienen.

Zum Abschluss der Vorträge informierte Verena Örenbas, Direktkandidatin für unseren Wahlkreis 197, über das Gebäudeenergiegesetz und alternative Heizungssysteme und stellte die bis zu 70-prozentigen Fördermöglichkeiten sowie die wirtschaftlichen Vorteile von Wärmepumpen heraus. Anhand eines Beispiels zeigte sie eindrucksvoll das Einsparpotential einer Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung für eine vierköpfige Familie.

Mit intensiven Diskussionen und konstruktiven Vorschlägen zeigte der Neujahrsempfang, dass die Mendiger Grünen weiterhin mit vollem Engagement an einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung arbeiten.

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