
Mit der Stellungnahme von Stadtbürgermeister Achim Grün, Verbandsbürgermeister Jörg Lempertz und seinem 1. Beigeordneten Joachim Plitzko wird deutlich, dass die Kritik der Grünen und eines Teils der Mendiger Bevölkerung offenbar nicht vollständig ernst genommen wird.
Es ist uns wichtig zu betonen, dass es hier nicht um ein generelles Verbot von Feuerwerken bei der Nacht der Vulkane geht. Vielmehr geht es um ein Feuerwerk in einem naturgeschützten Gebiet, das durch Böllerlärm, Feuer, Rauch und Müll die empfindliche Natur beeinträchtigt.
Auch sogenannte Bio-Feuerwerke, die keiner Zertifizierung und festgelegten Regel unterliegen, machen es nicht besser. Die biologisch abbaubaren Bestandteile einer Rakete werden bei der Explosion durch den chemischen Inhalt kontaminiert, verrotten im Schutzgebiet und setzen dabei schädliche Bestandteile frei.
Zudem wurde im Vorfeld nicht ausreichend geprüft, welche alternativen Möglichkeiten für ein Feuerwerk bestehen. Während Deutschlands größte Drohnenshow bisher mit ca. 750 Lichterdrohnen auskam, plant man in Mendig laut Stellungnahme der VG eine Alternative mit 100.000 Lichterdrohnen. Dass hier die Kosten dann aus dem Ruder laufen und diese Alternative verworfen wird, ist ja dann jedem klar.
Die sogenannte artenschutzfachliche Stellungnahme, welche die Verbandsgemeinde selbst in Auftrag gegeben hat, ist keine Genehmigung für Rodungsmaßnahmen und wurde dem Ältestenrat nicht zur Durchsicht vorgelegt. Das wirft Fragen hinsichtlich der Transparenz auf.
Die Grünen hatten, entgegen den Behauptungen des Verbandsbürgermeisters, bereits seit Langem verschiedene Ausweichmöglichkeiten vorgeschlagen. Eine nahegelegene Location war für den VG-Bürgermeister zu weit entfernt, eine andere nicht urig genug. Es ist wichtig, in solchen Fällen Kompromisse zum Schutz der Natur einzugehen. Man kann halt nicht alles auf einmal haben.
Abschließend möchten wir noch auf die Brutzeit der einheimischen Vögel hinweisen: Sie liegt meist zwischen April und August, wobei manche Arten sogar zwei- bis dreimal brüten. Warum sollte das in Mendig anders sein?
Eins ist uns allen mit dieser Stellungnahme der Stadt und VG Mendig klar geworden: Mit diesen ganzen Desinformationen will man einfach davon ablenken, dass hier ohne vorliegende Genehmigung Gräser, Büsche und junge Bäume im Schutzgebiet gerodet wurden, um überhaupt ein Feuerwerk möglich zu machen!
Und manchmal zeugt es von wahrer Größe, wenn man sich Fehler eingestehen kann.
Foto: Rong An/ Unsplash
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